Radon ist ein radioaktives Edelgas, das in der radioaktiven Zerfallsreihe des Urans gebildet wird und praktisch überall in der Natur vorkommt. Aufgrund seiner Eigenschaft als Edelgas und seiner radioaktiven Halbwertszeit von 3,8 Tagen kann es sich im Boden ausbreiten, in Gebäude eindringen und dort zu erhöhten Konzentrationen in der Raumluft führen. Eine langjährige Exposition durch Radon erhöht das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.
Die größte und häufigste Quelle für Radon ist der umgebende Bauuntergrund eines Gebäudes. Der Transport von Radon aus dem Erdreich in ein Gebäude wird in den meisten Fällen durch den sogenannten „Kamineffekt“ verursacht. Warme Luft, die im Haus aufsteigt, bewirkt in den unteren Stockwerken und vor allem im Keller einen kaum spürbaren Unterdruck von wenigen Pascal, der eine Sogwirkung auf Radon ausübt, sodass kalte, radonhaltige Bodenluft in das Hausinnere gesaugt wird. Da der Kamineffekt nur in der Heizperiode auftritt, unterliegt die Radonkonzentration starken jahreszeitlichen Schwankungen.
Um einen Überblick darüber zu bekommen, ob ein Radonproblem vorliegt, kann eine Messung mit einer Dauer von mindestens zwei Monaten in der Heizperiode durchgeführt werden. Diese Überblicksmessung ist jedoch nicht ausreichend, um einen sicheren Nachweis darüber zu erhalten, ob der Referenzwert von 300 Bq/m3 im Jahresmittel überschritten ist. Dafür muss die Dauer der Messperiode 12 Monate betragen (siehe Gesetzliche Regelungen).